Die Chlamydien-Infektion bei Katzen wird durch das Bakterium Chlamydophila felis hervorgerufen. Sie ist häufig und kommt weltweit vor. In der Realität ist es so, dass bis zu 45% der gesunden Katzen Antikörper besitzen, bei bis zu 5% lassen sich Chlamydien isolieren.
Bei der Chlamydien-Infektion werden bevorzugt die Schleimhäute im Kopfbereich besiedelt, d.h. Entzündungen der Augenbindehaut (typischerweise einseitig). Diese “Augenform” tritt vor allem bei fünf bis zwölf Wochen alten Kätzchen auf.
Es beginnt meistens mit Niesen und Husten, Anschwellung der Augen, Nickhautvorfall, schleimig-eitrigem Nasenausfluss, Fieber, Kurzatmigkeit, scharfem oder rasselnden Atemgeräusch (Hinweis auf eine selten auftretende Lungenentzündung).
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt 2 - 10 Tage. Die Übertragung findet durch Tröpfcheninfektion, Schmierinfektion oder durch einatmen von infiziertem Staub statt.
Eine Chlamydien-Infektion ist meist mit dem Katzenschnupfenkomplex in Verbindung zu bringen. Beim Katzenschnupfen handelt es sich um eine Mischinfektion mit verschiedenen Viren (Herpes-, Calici-Viren) und einer sekundären bakteriellen Besiedlung (Bordetella, Chlamydophila felis) der Schleimhäute im Nasen-/Augen- und Maulhöhlenbereich.
Die Erkrankung wird von Fieber begleitet. Die Hornhaut ist bei dieser Erkrankung nicht betroffen. Die Augenentzündung kann mehrere Tage bis Wochen dauern. Der Tierarzt kann durch einen Abstrich im Bindehautsack (Tupferprobe) Chlamydien-Erreger nachweisen.
Eine nachgewiesene Chlamydieninfektion sollte auf jeden Fall antibiotisch behandelt werden. Mittel der Wahl sind die Tetrazykline und Zitromax. Bei Augenbeteiligung sollten Oxytetrazyklin-haltige Salben oder Floxal Salbe/Tropfen zur Anwendung kommen. Die Augensalbe sollte mindestens 2 Wochen über das Abklingen der Symptome hinaus 4x täglich gegeben werden, da die Chlamydien durch ihren intrazellulären Sitz von den Wirkstoffen nur schwer erreicht werden.
Da Clamydien zu den Zoonosen gehören, kann sich der Mensch über Schmutz- und Schmierinfektion durch direkten Kontakt mit Ausscheidungen, also Augensekret der infizierten Katze anstecken, was aber bei Einhaltung einfacher Hygienevorschriften selten ist
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